Fahren mit Autogas wird aufgrund der niedrigen Preise immer beliebter und fast alle Benziner können umgerüstet werden. Aus diesem Grund gibt es auf deutschen Straßen schon heute mehr als 450.000 Fahrzeuge die mit LPG fahren.
Autogas ist ein Gemisch aus Butan und Propan und verflüssigt sich bereits bei geringem Druck. Gewonnen wird es bei der Erdölverarbeitung und der Erdgas und Rohölförderung. In einem Gastank wird es mit etwa 8 Bar gespeichert.
Haben Sie ein Fahrzeug mit einem Benzinmotor, ist eine Umrüstung meist problemlos möglich und recht kostengünstig. Das LPG wird in speziellen Kraftstofftanks gespeichert, die meist aus Stahl sind und über Sicherheits- und Absperreinrichtungen verfügen. Oft kann der Tank platzsparend in der Reserveradmulde untergebracht werden, so dass Sie keinen Verlust von Ihrem Kofferraumvolumen befürchten müssen. Das ist ein großer Vorteil gegenüber einem Erdgastank.
Nach bereits zwei Tagen kann der Einbau erfolgt sein. Anschließend wird der Einbau von einem anerkannten Betrieb für Gasprüfung kontrolliert und freigegeben. Hier erhalten Sie gleichzeitig die Bescheinigung für die Zulassungsstelle, die den Umbau einträgt.
Bivalent oder besser monovalent?
Bivalente Fahrzeuge nutzen neben dem Gastank auch weiter den Benzintank. Bei Otto-Motoren ist dies grundsätzlich problemlos möglich. Somit können Sie wahlweise auf Benzin oder auf Gas fahren. Per Knopfdruck können Sie auch während der Fahrt einfach umstellen. Ist Ihr Gastank einmal leer und keine Tankstelle in der Nähe, können Sie also problemlos weiterfahren. Dadurch erhalten Sie zusätzlich eine deutlich größere Reichweite. Da sich das Vertriebsnetz der Gastankstellen noch im Aufbau befindet, ist dies ein großer Vorteil.
Aber das Tankstellennetz wird stetig ausgebaut. Schon jetzt finden Sie in Deutschland mehr als 6.500 Tankstellen, die LPG anbieten. Der Tankvorgang selber ist ebenso einfach, als wenn Sie Ihren Tank mit Benzin füllen. Bei der kurzen Betankungszeit wird das Gas bei 8 Bar im flüssigen Zustand im Tank gespeichert. Je nach Fahrweise erreichen Sie mit nur einer Tankfüllung eine Reichweite zwischen 400 und 600 km. Durch die niedrigen Umbaukosten rechnet sich der Umbau auch recht schnell. Bei lediglich privater Nutzung dauert dies circa zwei Jahre, wenn Sie jährlich etwa 30.000 km fahren. Auch wenn im Gasbetrieb der Verbrauch etwas steigt, liegen die Preise im Schnitt 70 Cent niedriger pro Liter. Die Kraftstoffkosten können so um fast 50 Prozent gesenkt werden. Bei Umbaupreisen um die 2.500 Euro kann sich dies sehr schnell rechnen. Natürlich müssen Sie diszipliniert bei der Tankstellensuche sein.
Die Umwelt wird es Ihnen danken
Aber auch die Umwelt schonen Sie durch die Umrüstung auf LPG. Denn LPG ist nicht nur günstig, sondern zudem auch umweltfreundlich.
Um die Sicherheit müssen Sie sich bei einem fachgerechten Einbau keine Gedanken machen. Denn hier ist LPG genauso gefährlich, bzw. ungefährlich wie Benzin. Dafür verantwortlich sind die Sicherheitsventile die sich am Tank befinden. Sollte es zu einem Brand kommen, beispielsweise nach einem Unfall, lassen diese das Gas gezielt ausströmen, damit es kontrolliert abgefackelt wird.
Im Ausland sollten Sie sich allerdings keine Autogasanlage einbauen lassen, auch wenn der Preis noch so verlockend ist. Erkundigen Sie sich vorab, welche Papiere Sie nach dem Einbau benötigen, damit die Anlage hier zugelassen werden kann. Denn oft erhalten Sie bei einem Umbau die entsprechenden Papiere nicht, die Sie hier verpflichtend vorlegen müssen. Muss das Gutachten nach dem Einbau hier erstellt werden, kann Sie dies noch einmal bis zu 2.000 Euro kosten. Die mutmaßliche Ersparnis ist damit dann wohl hinfällig.
Es kann sich also durchaus lohnen, wenn Sie auch Ihren Gebrauchten umrüsten lassen. Hat dieser erst 50.000 km gelaufen, werden Sie bei der heutigen Technik noch lange Spaß beim günstigen Tanken haben.